Photo von Jim Lo Scalzo
Inhalt
2. Ursachenforschung
3. Ineffiziente Demokratie
4. Globaler Süden als Sündenbock
5. Systemkampf: Autokratien
6. Fazit
Problem: Klimawandel
Der Bericht von Sipri stellt dabei folgende Beispiel als Erfolg der internationalen Zusammenarbeit auf:
„Governments began their search for cooperative solutions at the 1972 United Nations Conference on the Human Environment in Stockholm, whose 50th anniversary we mark this year. The conference signified a recognition that common threats can only have common solutions and sparked a global consensus on action. It catalysed the formation of the UN Environment Programme and the establishment of environment ministries in governments across the world. It led to agreements that have addressed issues such as acid rain and destruction of the ozone layer“.
Und in der Tat diese Zeilen geben Hoffnung. Gleichzeitig wurden diese Ziele schon 1972 verfasst, das Problem angegangen wurde seitdem aber nur schleppend. Das hat selbstverständlich vielschichtige Gründe und ist nicht auf eine Ursache herunterzubrechen. Für die Analyse von Sipri ist klar, Konkurrenz ist schlecht, Kooperation gut. Das sehe ich ähnlich dennoch muss man zwischen ungesunder und der zuvor genannten gesunden Konkurrenz unterscheiden. So kann ersteres dazu beitragen uns als Menschheit weiterzuentwickeln, siehe die Entwicklung von Vakzinen bezogen auf das Coronavirus. Gleichzeitig hätte in diesem Fall aus einer Konkurrenz eine Kooperation werden müssen, als das Rennen um die Entwicklung vorbei ist.
Ursachenforschung
Bezogen auf den Klimawandel war es viel zu lange einfach ökonomisch nicht rentabel sich mit dem Thema zu befassen, da die Auswirkungen nicht akut spürbar waren. Das hatte wiederum verschiedene Ursachen, wobei diese unterschiedlich für unterschiedliche Regionen der Welt zu interpretieren sind.
Ineffiziente Demokratie
So konnten aufgrund der Abwesenheit von Symptomen in den westlichen Demokratien trotz einiger Bemühungen keine Mehrheiten gefunden werden, ein Problem der Staatsform. Die Bekämpfung des Klimawandels hätte zwangsläufig Einschränkungen bedeutet, die es in den Augen der Wähler nicht wert waren. Die Vorstellung des kurzfristigen Verlustes von Wohlstand war zu einnehmend. Das lässt sich auch als größten Kritikpunkt an der Demokratie hernehmen. Sie ist einfach zu ineffizient, wenn ein Problem zu weit in der Zukunft liegt. Es fehlt in solchen Fällen stets die Mehrheitsfähigkeit und so wird ein Thema von den Parteien lieber nicht aufgegriffen. Mit dem Auftreten der ersten Symptome sieht man jetzt auch einen Kurswechsel in den Demokratien, dieser ist aber zu schleppend und muss schleunigst schneller werden, sonst ist nichts mehr zu retten.
Globaler Süden als Sündenbock
Der globale Süden hat ein anderes Problem er wird von den reichen Staaten, darunter auch die „Klimavorbilder“ des Westens, als Sündenbock ausgenutzt. Die meisten Länder des Südens sind extrem von anderen Staaten abhängig und sind zu arm, um Konditionen zu ändern, oder es sich zu leisten Nein zu sagen.
„Modern humanity’s demand for resources is so big that it has significantly altered three quarters of the world’s land surface and two thirds of the marine environment, squeezing living space for everything else. The demand for water has swollen almost 8-fold since 1900, and 94% of fish stocks are being exploited to or beyond their maximum sustainable limit, reducing food security. The litany of environmental ills includes ozone depletion, plastic pollution, destruction of natural habitats from tropical rainforests to coral reefs, decimation of wild animals and plants, desertification of once fertile land, acidification and de-oxygenation of the global ocean, and climate change“.
Die meisten dieser “Straftaten” an unserer Umwelt werden von armen Ländern getragen, gleichzeitig finanziert und gefordert von den reichen Staaten des Nordens. Es ist eben bequem und günstig T-Shirts für den lokalen Markt in Bangladesch zu produzieren. Es gibt tausende Beispiele, wo wir als Europa und andere reiche Staaten für die Ausbeutung der Umwelt und Menschen in „Produkt-Ländern“ verantwortlich sind. Das bedeutet diese Länder könnten es sich gar nicht leisten Klimaneutral zu sein, da sie all ihre Geschäftsfelder verlieren, die unabdingbar für das Überleben der Länder selbst sind.
„Some countries enjoy conservation ‘wins’ within their borders while importing unsustainably sourced resources, such as timber or fish, from the Global South—effectively exporting the impacts of their demand“.
Systemkampf: Autokratien
Als letztes sollten Autokratien oder ähnliche Staatsformen betrachtet werden. Zurzeit lässt sich ein ungesunder Konkurrenzkampf zwischen diesen Staatsformen und der westlichen Demokratie betrachten, die in Kriegen mündeten, münden und es auch in der Zukunft werden. Dazu aber im zweiten Teil mehr. Um aber ihre wirtschaftliche Überlegenheit der regionalen Ausbeutung zu perfektionieren und die Effizienz zu erhöhen, ist Klimaschutz nicht sehr profitabel.
„The biggest driver of species extinctions is land clearance, primarily for agriculture. Some countries, such as China, are successfully restoring forests and other ecosystems, but elsewhere destruction is increasing: Brazil recently registered its highest rate of deforestation in 15 years“.
Der brasilianische Präsident setzt alles darauf, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Erstmal nichts Schlechtes, aber erstens findet das Geld nicht den Weg zu den Menschen und zweitens geschieht all dies auf Kosten des Regenwalds. Dennoch sieht man im Bericht, dass China versucht sein Ökosystem wieder aufzubauen, eine erfreuliche Info, denn China gehört zu den größten Klimasündern. Dennoch lassen sich die Motive kritisch hinterfragen und die gesamte Industrie in China ist immer noch völlig auf das Ziel Weltmacht fokussiert und nicht auf die Welt selbst.
Fazit
Folgende Folgen zählt der Bericht auf:
- „Species are becoming extinct between 10 and 100 times faster than they would without human influence; about 25% are currently at risk of extinction.39
- The combined mass of wild mammals on Earth has shrunk to about one sixth of its level before human civilization began; in the last 45 years, the number of wild animals has fallen by nearly two thirds.
- Insects, including pollinators, are in decline worldwide, with numbers in rainforests and many other localities falling by at least 75% in the last 40 years“.
Unter diesen Umständen und alarmierenden Zahlen, mag einer sich zunächst über die zurückhaltende Klimapolitik der Länder wundern, bedenkt man aber die verschiedenen Motive beziehungsweise Ursachen für diese Handlungsträgheit, wird die Zukunft ganz schnell sehr düster. Ein Fazit, dass auch der Report zieht. Gleichzeitig ist das nur eine der zwei Krisen, die analysiert werden. Um die Sicherheitskrise der Welt wird es im zweiten Teil gehen, bevor über Lösungsansätze gesprochen werden muss. Alle Zitate stammen aus dem 2022 Bericht. Den vollen Bericht finden Sie hier