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Portrait: Politischer Aktivismus

Bild von: Simon Müller from Stuttgart, Germany

 

Ein Portrait: Politischer Aktivismus. Politische Partizipation kann verschiedensten Formen annehmen. Dabei kann zwischen „Gelegenheitspolitikern“ und „Teil- beziehungsweise Hauptberuflichen Politikern“ unterschieden werden. Die einfachste Form politischer Teilhabe ist dabei das Wählen, eine Mindestanforderung an die Staatsbürger eines demokratischen Staates. Gleichzeitig ist dort das Gefühl der Machtlosigkeit nicht weithergeholt: „Was bewirkt schon meine Stimme“. Es ist eine „einsame“ Partizipation, bei welcher niemals die eigene Meinung vollständig abgebildet werden kann. Da ist es nicht verwunderlich, dass Gruppen von Menschen, denen ein Thema besonders am Herzen liegt, sich zusammenschließen. Der Aktivismus war geboren. 

 

Inhalt

 

Definition

 

Aktivismus lässt sich zunächst einmal grundsätzlich als <<zielstrebiges Verhalten>> definieren, der Kern politischen Aktivismus. Nach dem Garber Witschaftslexikon setzt sich ein Aktivist „für ein soziales, ökologisches oder politisches Ziel […] ein“. Die Mittel sind dabei genauso vielfältig, wie die Organisationsformen. Dabei kann man grundsätzlich unterscheiden zwischen:

 

  1. Individueller Aktivismus
  2. Organisierter Aktivismus in Form von NGOs
  3. Politische Bewegungen (1-Ziel Bewegungen)

Themenbezogene Bewegung

 

Die themenbezogene Bewegung ist die einfachste Form des Aktivismus, eine höherer Organisationsgrad erfordert eine größere Teilhabe, bis zu hauptberuflichen Aktivisten. Der Aktivismus ist dabei in seiner ausgeprägten Form den europäischen Staaten eigen und verbreitet sich erst in den letzten Jahren auf der ganzen Welt.

 

Woher kommt Aktivismus?

 

Aktivismus, wie wir ihn heute verstehen entstand in der turbulenten Zeit der 60er und 70er unter dem Namen der neuen sozialen Bewegungen, aus welchen auch die Grünen als Partei entstanden. Weitere Beispiele sind die Frauenbewegung und die Schwulenbewegung, mit dem Ziel Toleranz zu schaffen und Veränderungen durch den Druck der Massen zu bewirken.

 

Beziehung Wählen – Aktivismus

 

In einer aktivistischen Bewegung vereinen sich Menschen unter einem geteilten Interesse. Dies ist der erste Unterschied zum klassischen Wahlgang, gleichzeitig ist die Stärke der Bewegung offen ersichtlich, es ist nahbar im Gegensatz zum Wählen.

 

Die Formen des Protests sind dabei schier endlos, aber es gibt gewisse vereinende Elemente. So ist der Protest in jedem Fall Öffentlichkeitswirksam, wenn nicht sogar medienwirksam. Zudem sollen die Methoden absichtlich in der Gesellschaft anecken, ob durch „Schulschwänzen“ oder nackte Körper. Ein weiteres Merkmal ist die Kreativität, eine weitere Methode Aufmerksamkeit anzuziehen.

 

Aktivismus soll anecken

 

Allgemein lässt sich feststellen, dass die Aktionen zum Ziel haben, das Alltagsleben zu stören, ob durch Sitzblockaden oder als Flitzer bei Sportereignissen. Auch findet man Aktivismus häufig bei medienwirksamen Events, am ende geht es darum, dass „Problem“ in den Köpfen der Menschen zu verankern und zum Diskurs anzuregen.

 

Von der Straße ins Parlament

 

Aktivistische Vereinigungen können dabei keine Parteien sein, zumindest keine relevanten. Sie charakterisieren sich über ihren Idealismus, ein Attribut, dass im politischen Parteienkampf schnell verwischt. Zudem sind Aktivistische Organisationen in der Regel „Themenfixiert“, wohingegen relevante Parteien zu jedem Thema, mithilfe ihrer Grundsätze, Stellung beziehen müssen. Somit gibt es für Organisationen dieser Form nur zwei Ausgänge, wenn sie in die „Mainstream“ Politik einsteigen.

 

  1. Sie halten an ihren Idealen fest, aber verschwinden dadurch in der Bedeutungslosigkeit in der Masse der politischen Parteien.
  2. Die idealistischen Ziele werden angepasst, mainstreamfähig gemacht. Das endet damit, dass diese nur noch opportunistisch abgerufen werden und der aktivistische Charakter verschwindet.

 

Die relevanteste aktivistische Gruppierung ist FridaysforFuture. Die „Ein Ziel Bewegung“ beschäftigt sich mit der Bekämpfung des Klimawandels und wird von der jungen Generation getragen. Diese Gruppe kann als modernste Ausprägung des politischen Aktivismus betrachtet werden, weshalb die Struktur, Ziele und Methoden Inhalt eines Essays sein werden.

 

Weitere Informationen finden sich hier:

Aktivismus als Form politischen Handelns

 

 

www.Politikeu.de